Solidarischer Hallenauszug der Mainhatten Skywheelers
Die Rollstuhlbasketballer der Mainhatten Skywheelers haben binnen 24 Stunden ihre Trainings- und Spielstätte, die Sporthalle der Franz-Böhm Schule in Ginnheim, geräumt, um Platz für über 80 Flüchtlinge zu schaffen. Der durch die aktuelle Entwicklung notwendige Auszug wurde dank einer großen ehrenamtlichen Helferschaft in kürzester Zeit umgesetzt. Ein unglaubliches Zeichen der Wertschätzung, des Zusammenrückens und der Anteilnahme am Schicksal vieler hilfloser Menschen.
Aufgrund dieser Entwicklung müssen sich die Bundesliga-Rollstuhlbasketballer aus der Mainstadt nach neuen Trainingsmöglichkeiten und einer Spielstätte für die am 3. Oktober beginnende Saison umschauen. Hierbei erfahren die Skywheelers Unterstützung durch die Stadt Neu-Isenburg, die sofort eine Möglichkeit geschaffen hat, der Bundesligamannschaft in dieser nicht alltäglichen Situation zu unterstützen. „Die Geste Neu-Isenburgs ist keine Selbstverständlichkeit. Wir freuen uns und sind den Verantwortlichen sehr dankbar“, so der Manager der Skywheelers, Pierre Fontaine.
Aber auch das Sportamt Frankfurt und die Stadt Frankfurt arbeiten mit Hochdruck an der Bereitstellung von Trainings- und Spielzeiten für alle drei Mannschaften. Kein einfaches Unterfangen, das für die Rollstuhlbasketballer jedoch – angesichts der vielen Einzelschicksale – in den Hintergrund rückt. Sportlicher und gemeinschaftlicher Altruismus, den der Skywheelers-Manager leise untermalt: „Für uns ist dies ein Umzug aus der Komfortzone. Eine Komfortzone, die für die willkommenen Gäste nahezu unbekannt ist. Was sind unsere Probleme im Vergleich zu den Sorgen, die auf den Schulter der Familien lastet, die sich auf der Flucht befinden. Ich möchte mich ausdrücklich und in aller Form bei allen Helfern und Fans bedanken, die geholfen haben, den Skywheelers Dome binnen Stunden zu räumen. Dies zeigt mir, dass wir als Klub für die Werte einstehen, die wir auf und neben dem Platz vorleben.“
Auch der Headcoach der Frankfurter Korbjäger, Sebastian Spitznagel, äußert sich respektvoll über die neue Situation in Sachen Saisonvorbereitung: „In einer Solidargemeinschaft und insbesondere im Vereinsleben muss jeder einen Beitrag leisten. So geben wir gerne unsere Trainings- und Spielzeiten ab, um Dritten Obdach zu geben. Natürlich müssen wir uns jetzt nach einer anderen Halle umschauen, um uns auf die in vier Wochen beginnende Saison vorzubereiten. Ich bin mir sicher, dass alle Spieler, Fans, sportlichen Gegner und Partner mitziehen, um diese Situation professionell zu meistern.“
Die Saison für die Skywheelers beginnt am ersten Oktober-Wochenende. Das ursprünglich für den 3. Oktober angesetzte erste Heimspiel gegen den Serienmeister aus Wetzlar, wird mit des Gegners Hilfe versucht zu verlegen bzw. es wird probiert, das Heimrecht zu tauschen. Die Verantwortlichen halten die Fans über die Entwicklungen sowie den Austragungsort der Heimspiele auf dem Laufenden.
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Flüchtlinge ziehen in die Sporthalle
der Franz-Böhm-Schule um
Stadträtin Daniela Birkenfeld erleichtert über die verständnisvolle Reaktion der Akteure vor Ort
(pia) Die Stadt Frankfurt gibt die Sporthalle Süd rechtzeitig zur Einschulungsfeier der Willemerschule am Dienstag, 8. September, wieder für den normalen Betrieb frei. Die Asylbewerber und Kontingentflüchtlinge, die zurzeit in der Sporthalle in Sachsenhausen sind, ziehen im Laufe des Wochenendes in die Sporthalle der Franz-Böhm-Schule um. In den vergangen beiden Tagen hat die Stadt die Leiterin der beruflichen Schule im Dornbusch, die Vorsitzenden der betroffenen Sportvereine und den Ortsvorsteher sowie seinen Stellvertreter informiert. „Die Akteure vor Ort haben die Nachricht mit viel Verständnis aufgenommen“, sagt Stadträtin Birkenfeld erleichtert. Die Sozialdezernentin hofft, dass bis Ende der Herbstferien genügend Kapazitäten in anderen Unterkünften zur Verfügung stehen, um die Halle wieder freigeben zu können.