Auch dieses Jahr öffnete der Frankfurter Zoo am Abend des 16. Juni 2023 seine Tore exklusiv für Kinder mit Behinderung oder chronischen Krankheiten, deren Familien und Freunde. Auch viele Kinder und Jugendliche des RSC Frankfurt e.V. nahmen teil, einige von ihnen zum ersten Mal. Ein Erlebnisbericht von Vanessa von Gliszczynski.
Wer den ganzen Abend im Zoo verbringen möchte, der muss sich vorher ordentlich stärken und so ist es Tradition, dass sich der Kinder- und Jugendsport (KiJu) des RSC jedes Jahr vor der DreamNight im Pizza Hut am Zoo trifft. Auch der kleine Regenguss, der vor allem die Nachzügler außerhalb des Sonnenschirms traf, konnte die gute Laune auf der Terrasse nicht trüben. Mit Pizza im Bauch und viel Neugier ging es ab halb sieben rüber in den Frankfurter Zoo.
Am Anfang war es gar nicht so leicht, sich zurecht zu finden und so drängten sich erst mal viele Familien am Hintereingang des Bärenhauses. Wie sich später herausstellte konnte man dort Brillenbären und Ameisenbären füttern. Ameisenbären essen übrigens auch gerne Mehlwürmer – wer die (lebenden) Mehlwürmer und Käfer nicht in die Hand nehmen wollte, durfte auch aus einer Schüssel füttern und so kriegten die Ameisenbären wohl in der DreamNight ein paar extra große Portionen. Wenn man keine Lust hatte sich zu lange für die Fütterung anzustellen, dann konnte man vor dem Bärenhaus einen Futterquiz machen, den die Tierpfleger*innen sich überlegt hatten. Gemüse, Fische und Mehlwürmer mussten dem richtigen Tier zugeordnet werden. Das war manchmal gar nicht so leicht, aber die meisten Kinder arbeiteten im Teamwork und konnten sich am Ende eine kleine Belohnung abholen.
Auch wenn sich wegen der Hitze dieses Jahr viele Tiere zurückgezogen hatten, konnten die Kinder an einige Tiere ganz nah heran und sie zum Teil sogar auf die Hand nehmen (Foto 1 und 2). Eine besondere Sensation waren allerdings die Käuzchen, die zum Teil erst 8 Wochen alt war. Die Betreuer*innen der Station hatten sehr gut im Blick, wer noch keinen Kauz auf dem Arm hatte und wem die Situation gerade zu stressig war. Kinder, Jugendliche und Eltern durften die Käuzchen und Eulen zum Teil sehr lang auf dem Arm halten und streicheln (Foto 3 bis 6). Das war so schön, dass das ein oder andere Kind sogar mit dem Käuzchen auf dem Rollstuhl kurz stiften gegangen ist – aber natürlich wurden alle Käuzchen wieder zurückgebracht. Das ein oder andere Kind soll an dem Abend den Wunsch nach einem neuen Haustier geäußert haben.
Viel Spaß brachten auch die zahlreichen Bastelangebote und Quizstationen. Bei der Zoo-Olympiade vor dem Gibbon-Gehege konnten die Kinder mit dem Team der Zoopädagogik testen, wie tierisch gut sie drauf sind: Könnt ihr so gut sehen wie ein Geier? Oder so gut riechen wie eine Seehundmama? Und könnt Ihr so weite springen wie ein Tiger (Foto 7)? Dabei wurde auch für Kinder mit motorischer Einschränkung eine Lösung gefunden: Anstatt zu Messen, wie weit ein Kind springen kann, wurde kurzerhand gemessen, wie weit man mit einem Reifendreh rollen kann… offensichtlich weiter als die springende Konkurrenz…. Bei der Zoo-Olympiade trafen wir auch noch persönlich auf die Zoo-Direktorin Frau Dr. Geiger, mit der wir uns nett unterhielten.
Aber nicht alle Stationen in der DreamNight hatten mit Tieren zu tun. Am Stand der Experiminta konnte man viele naturwissenschaftliche Experimente durchführen (Foto 8). Außerdem konnte man mit der Feuerwehr üben, wie man löscht (Foto 9) und viele Kinder konnten sich Feuerwehrautos und Rettungswagen von Innen ansehen. Die Polizei kam gleich mit ihrer Hundestaffel, die ihr Können zeigen durfte, und mit mehreren Pferden. Wer wollte durfte außerdem auch mal auf ein echtes Polizeimotorrad steigen (Foto 10).
Es war für alle eine traumhafte Nacht im Frankfurter Zoo, die man so schnell nicht vergisst. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!